Drittmittelprojekt LION in Zusammenarbeit mit der Nationalen Universität Kiew-Mohyla-Akademie (Ukraine)

Die Media University Berlin hat im Rahmen der DAAD-Ausschreibung "Ukraine Digital: Ensuring academic success in times of crisis" eine Förderung vom BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) erhalten.

Das neue Projekt “LION. Digital Learning EnvIrONments in the Metaverse for Social, Cultural and Media Studies” ermöglicht eine Zusammenarbeit zwischen der Media University und der Nationalen Universität Kyiv-Mohyla Akademie. Ziel des Projekts ist es, ausgewählte Online-Module des internationalen Distance-Learning-Studiengangs in Visual and Media Anthropology ukrainischen Studierenden zugänglich zu machen, um den Studienerfolg in Kriegszeiten zu sichern. Die ukrainischen Studierenden werden in die Virtual-Reality-Technologie eingeführt, indem sie HMDs (Head-Mounted Displays) wie Meta Quest 2 verwenden, Kurse in Horizon Workrooms abhalten und lernen, wie man avatargestützte qualitative Forschung in verschiedenen virtuellen Umgebungen aufbaut und durchführt.

Als der Krieg in der Ukraine ausbrach, waren viele ukrainische Wissenschaftler:innen und Studierende gezwungen, in andere Länder zu fliehen, und hatten keine andere Wahl, als ihre Ausbildung und Forschung online fortzusetzen. In Kriegszeiten zeigen digitale Lerntechnologien und virtuelle Umgebungen ihre wahre Stärke, wenn es darum geht, das akademische Leben aufrechtzuerhalten, selbst wenn Universitätsgebäude zerstört werden, Menschen gezwungen sind, in andere Länder zu fliehen, und die Bevölkerung einer ganzen Nation, inkl. Studierende, Professor:innen, Dozent:innen und die Verwaltung, über viele verschiedene Länder weltweit verteilt sind. Doch die Abwesenheit von einem physischen Hochschulgebäude stellt eine tiefe Wunde für die Identität der ukrainischen Gemeinschaft von Lernenden, Lehrenden und Wissenschaftler:innen dar, die ihren Arbeitsort und ihre Zugehörigkeit zur scientific community verlieren.

Der internationale Online-Masterstudiengang M.A. Visual and Media Anthropology unter der Leitung von Prof. Dr. Undine Frömming hat bereits seit über einem Jahrzehnt visuelle Expert:innen aus der ganzen Welt zusammengebracht und ihnen die Möglichkeit gegeben, Wissen auszutauschen und in einem gemeinsamen virtuellen Klassenzimmer zu lernen. Im Rahmen des Projekts werden Stipendien für ukrainische Studierende angeboten, die unter der Leitung von Lehrenden der Media University ihre eigenen Projekte in den Bereichen digitale Anthropologie und virtuelle Umgebungen entwickeln.

Die Zusammenarbeit wird ihren Höhepunkt in einem virtuellen Think Tank in den Horizon Workrooms finden, bei dem sich Teilnehmer:innen des Projekts LION, Studierende der Media University aus dem Bereich der visuellen und Medienanthropologie und eingeladene digitale Anthropolog:innen über die Zukunft des Metaverse in Krisen- und Kriegszeiten austauschen werden. Zu den eingeladenen Redner:innen gehören ukrainische geflüchtete Wissenschaftler:innen der Nationalen Universität Kyiv-Mohyla Akademie, die gezwungen waren, in europäische Länder zu fliehen, und ihre Studierenden, die Kurse an der Media University Berlin belegen und im Rahmen des Stipendiums ihre eigenen Virtual-Reality-Projekte entwickeln werden.

Der Ansatz des Projektes ist es, Studierende und Lehrende auf die grundlegende Technologie des Metaverse als einer erweiterten Realität, bestehend aus Virtual Reality und Augmented Reality, vorzubereiten. Das Projekt konzentriert sich auf die kulturellen Aspekte der virtuellen Realität und wirft kritische Fragen über virtuelle Umgebungen und ihre Chancen und Herausforderungen für Gesellschaften auf.

Kontakt zur Leiterin des Projekts:  u.froemming[at]hmkw.de